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Leipzig Eigentumswohnungspreise im Sinkflug

Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen in Leipzig sind im dritten Quartal 2023 ordentlich auf Talfahrt gegangen. Laut dem Immobilienportal Immowelt haben sich die Preise für Altbauwohnungen im Schnitt um 3,1 Prozent auf 2485 Euro pro Quadratmeter reduziert. Leipzig, Sachsens größte Stadt, führt dabei die Liste der stärksten Preisrückgänge unter den 14 größten deutschen Städten an.

Unter den Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern verzeichneten auch Dortmund und Frankfurt/Main spürbare Preisrückgänge. Einziger Lichtblick war Bremen, wo die Preise um 1,1 Prozent stiegen.

Was besonders ins Auge sticht, ist, dass Leipzig nun niedrigere Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen aufweist als Dresden. Im dritten Quartal gaben die Angebote in Leipzig nur um 0,7 Prozent nach und kosteten im Schnitt 2492 Euro pro Quadratmeter, sieben Euro weniger als in Dresden.

Trotz seiner Größe hat Leipzig derzeit die niedrigsten Immobilienpreise unter allen 14 großen deutschen Städten. Zum Vergleich: In Hannover liegt der Quadratmeterpreis bei 3285 Euro, rund 800 Euro mehr als in Leipzig. In Berlin werden 5009 Euro verlangt, doppelt so viel wie in Leipzig, während in München mit 8305 Euro sogar das Dreifache fällig ist.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Preise keine neu gebauten Objekte berücksichtigen. Die Studie bezieht sich auf eine Standardwohnung mit 75 Quadratmetern im ersten Stock und verwendet ein Vergleichswertverfahren aus der Immobilienbewertung.

Seit dem Höchststand im Mai 2022 sind die Preise in deutschen Großstädten durchschnittlich um 9,4 Prozent gesunken. Leipzig blieb diesem Trend aufgrund stärkerer Schwankungen relativ lange entgegen. Aktuell kostet der Quadratmeter in Leipzig nur 15 Euro weniger als vor einem Jahr.

Die Hauptursache für den Preisverfall ist die sinkende Nachfrage, die durch höhere Zinsen und strengere Kreditanforderungen verursacht wurde. Obwohl dies für potenzielle Käufer Herausforderungen mit sich bringt, eröffnet die Situation auch Verhandlungsspielraum und mehr Zeit für Entscheidungen. Interessenten können beispielsweise Sanierungspläne vorlegen, um Preisnachlässe zu erzielen.

Die Studie zeigt, dass das Angebot an Eigentumswohnungen in Leipzig im zweiten Quartal 2022 ungewöhnlich stark gewachsen ist, um etwa 70 Prozent. Nach dem Beginn des Ukraine-Konflikts fielen die Preise in Leipzig erstmals seit langer Zeit. Im zweiten Quartal 2022 erreichten die Angebotspreise ihren Höchststand von durchschnittlich 3747 Euro pro Quadratmeter. Seitdem ist der Preis um 15,3 Prozent bzw. 575 Euro pro Quadratmeter gesunken.

Für neu gebaute Wohnungen im Stadtgebiet wurden im vergangenen Jahr im Schnitt 5400 Euro pro Quadratmeter verlangt. Obwohl der Preisverfall bei Neubauten zuletzt abnahm, ist ein Ende des Preisrückgangs noch nicht abzusehen. In den letzten zehn Jahren vor 2022 hatten sich die Preise für Eigentumswohnungen in Leipzig je nach Kategorie um 200 bis 300 Prozent erhöht.

Im Gegensatz dazu entwickelten sich die Mieten in Leipzig lange Zeit weniger dynamisch und entkoppelten sich von den Kaufpreisen. Ab etwa 2016 stiegen die Mieten jedoch steil an und erreichten 2022 einen Anstieg von sieben Prozent bei Bestandswohnungen. Die Kaltmiete für neu gebaute Wohnungen überschritt erstmals die Marke von zehn Euro pro Quadratmeter.

Trotz des Preisanstiegs blieb der Anteil der Wohnkosten am Nettoeinkommen in Leipzig seit 2020 stabil bei 29 Prozent. In den Jahren 2018 und 2019 waren es noch 30 Prozent. 2013 hatte dieser Wert seinen Höchststand von 35 Prozent erreicht. Dies bedeutet, dass die Haushalte in Leipzig heute im Durchschnitt einen kleineren Teil ihres Einkommens für die Miete ausgeben als vor zehn Jahren.

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